jueves, 14 de mayo de 2015

Kuba überrascht mit Mittel gegen Lungenkrebs

Lungenkrebs ist eine der am weitesten verbreiteten Krebskrankheiten der Welt. Nun ist Kuba ein medizinischer Coup gelungen. Der Inselstaat trumpft mit einem Impfstoff gegen die Krankheit auf.

Vom Ende der jahrzehntelangen Feindschaft zwischen den USA und Kuba könnten nicht nur die Menschen auf der Karibikinsel, sondern auch weitere Länder, u. a. auch Deutschland, profitieren: und zwar auf einem Gebiet, auf dem man es nicht erwartet: im Kampf gegen den tödlichen Lungenkrebs.

Bei der Entwicklung eines therapeutischen Impfstoffes für fortgeschrittenen Lungenkrebs nimmt Kuba weltweit eine führende Position ein. Der Impfstoff mit dem Namen Cimavax, an dem kubanische Wissenschaftler mehr als 15 Jahre gearbeitet haben, ergänzt traditionelle Behandlungsmethoden.

Cimavax wird im vierten Stadium von Lungenkrebs eingesetzt, sobald der Lungenkrebspatient eine Strahlen- oder Chemotherapie abgeschlossen hat. Der Impfstoff verhindert vor allem das Wachstum von weiteren Tumoren. Die Prognose für Patienten in diesem Stadium ist schlecht, selbst mit modernsten Therapien kann bislang lediglich der Zeitpunkt des Todes hinauszögert werden.


Im ersten Stadium können Ärzte operieren, die Erkrankung ist dann in vielen Fällen sogar heilbar. In den Stadien drei und vier der Erkrankung gilt das Karzinom allerdings als inoperabel.

Doch Studien zufolge soll der Impfstoff aus Kuba das Leben von Lungenkrebspatienten in diesem Stadium deutlich verlängern und zudem die Symptome der Krankheit wie Atemnot und Schmerzen verringern. Die Patienten sollen auch wieder an Gewicht zunehmen.

Das Medikament basiert auf neu zusammengesetzten Proteinen, die das Wachstum von Tumoren aufhalten können. Laut dem US-amerikanischen Magazin "Wired" attackiert der Impfstoff das Tumorwachstum dabei nicht direkt. Stattdessen zielt er auf ein spezielles Protein, das vom Tumor produziert wird und im Blut der Patienten zirkuliert.

Wachstum neuer Krebsgeschwüre wird unterbunden

Der Körper reagiert auf dieses Protein wiederum mit der Freisetzung eines Hormons, das als epidermaler Wachstumsfaktor, englisch "epidermal growth factor", bezeichnet wird und eine große Bedeutung bei der Entstehung von Krebswucherungen spielt. Cimavax zielt also nicht darauf ab, bereits vorhandene Tumore zu schrumpfen, sondern darauf, die Entstehung weiterer neuer Krebswucherungen zu unterbinden.

Der Impfstoff wurde vom Zentrum für Molekulare Immunologie ( CIM) entwickelt und in Kuba bereits an mehreren Tausend Patienten ohne Nebenwirkungen getestet. Krebsforscher bezeichnen ihn als sehr sicher, weil er keine natürlichen Abwehrreaktionen hervorrufe. Das CIM hat darauf hingewiesen, dass der Impfstoff womöglich auch bei anderen Krebserkrankungen eingesetzt werden könne.

Aufgrund seiner hohen Wirksamkeit hat der Impfstoff, für den sich Kuba die weltweiten Patentrechte gesichert hat, nun auch das Interesse anderer Länder geweckt. Vor allem die USA möchten ihn unbedingt haben.

Das Roswell Park Cancer Institute in Buffalo (New York) und das Zentrum für Molekulare Immunologie auf Kuba haben bereits eine Vereinbarung zum Export des Impfstoffs unterzeichnet. In New York sollen schon bald die ersten klinischen Studien beginnen.

Lungenkrebs ist eine der am weitesten verbreiteten Krebskrankheiten der Welt. Laut WHO wurden im Jahr 2012 1,8 Millionen Fälle diagnostiziert. Allein in Deutschland sterben jährlich rund 40.000 Menschen an Lungenkrebs.

In Deutschland hat Lungenkrebs vor allem bei Frauen in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Statistiker verzeichnen für die letzten 30 Jahren ein Plus von 180 Prozent: 1983 starben daran 5491 Frauen, 2013 waren es 15.370.

Bei Männern hingegen geht sowohl die Rate der Neuerkrankungen als auch die der Todesfälle durch Lungenkrebs stark zurück, so Nikolaus Becker vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg.

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